Datum: April 2002

Das Schiebedach beim 230CE hat von Anfang an Probleme gemacht, es lief auf, aber nicht mehr zu. Also mußte mal ein Fachmann her der das schonmal zerlegt hat, ich hab sowas nämlich noch nie gemacht gehabt und auch noch nie zugesehen... Die Anleitung hier ist wegen Fettfingern nicht komplett bebildert, aber ich versuchs dennoch klar und deutlich zu erkläeren..

Zuerst muß der Dachhimmel vom Dach raus.. Dach öffnen (mind. 2/3) und dann die Klammern lösen die den Dachhimmel am eigentlichen Schiebedach halten. Dazu nimmt man entweder nen flachen 13er Schlüssel oder den Schlüssel von der Flex.. Tesakrepp drum, damit der Himmel nicht versaut wird. Den Schlüssel klemmt man zwischen Himmel und Dach und hebelt (oder besser dreht) die Klammer aus der Halterung.. 5 Klammern sinds.


Nach dem Lösen des Dachhimmels zieht man diesen über den Windabweiser nach vorne raus, nicht verkanten! Zu zweit sollte man eh sein. Den Himmel lagert man sauber und Werkzeugsicher ab, Rückbank oder leerer Koferraum sind gut dafür. Platz lassen für die Dachhaut!


Nun sieht man (etwas unscharf) die Dachhaut von Innen. Der weiße Strich zeigt uns die Schraube die jetzt raus muß. Kleine Rätsch und 7er oder 8ner Nuß. Beidseitig versteht sich. Schraube aufheben und auch auf die U-Scheibe aufpassen!

Jetzt lösen wir die Schrauben der Schienen auf der Oberseite.. Dach dazu vorsichtig auffahren. Der Zug hängt ja nach wie vor an der Dachhaut.... Die erste Schraube ist eine Maschinenschraube (sitzt z.T. saufest) und der Rest sind Blechschrauben.
Von der Schlitzschraube sollte man die Finger lassen, die dient der Höheneinstellung vom Dach. Wenn man jetzt rumfummelt und alles verstellt gibt eventuell später Kratzer in die Dachhaut.

Auf dem nächsten Bild sieht man den Keder (oder was immer das sein soll) der mit Sicherheit die Schiene festhält, klebrig ist und hinten abreifßen wird beim Ausbau, also vorsichtig rausnehmen.
Je nachdem wo das "Klebeband" bleibt, sollte man es wieder an der ursprunglichen Position fixieren, man kanns aber auch später wieder hinpappen...

Jetzt wird der Zug unten ausgeklinkt.. Dazu löst man die Halteklammer (sieht aus wie ein EURO-Zeichen) aus dem Führungsrohr. Hier war sie von der Beifahrerseite aus eingebaut und das Bild war undscharf.
Dann löst man die 2 Halteschrauben von dem 3Ecksblech. Dann gkommt auch das Blech raus..

Dann ist die Dachhaut lose und kann von Hand vorgeschoben und rausgenommen werden..


Jetzt ist die Zeit die Wasserabläufe zu checken.. Die Digicam macht das recht gut wie man sieht:

Die Wasserabläufe sollte man nun auch mal mit leichter Druckluft durchpusten, Vorsicht, daß man sich den ganzen Dreck der rauskommt nicht im Auto verteilt. Ein Staubsauger oben dagegengehalten ist ne gute Variante den Dreck zu fangen.. Von unten mit bissl Druck (keine 8 bar nehmen!!) reinpusten und oben gleich absaugen..

Das Gestänge des Windleitbleches haben wir auch ausgehängt.. War aber in dem Fall unnötig.
Wichtig ist, daß man die 2 kleinen Blechstreifen die auf der Innenseite des Ausschnittes auf dem eigentlichen Dachhimmel liegen rausnimmt und ggfls mal putzt. Keinesfalls fetten, da liegt der Dachhimmel vom Dach drauf und wer will den schon schmieren?!

Den Zug baut man dann auch aus: Einer führt den Zug (der vorne aus Rohr besteht) über das Windleitblech in Richtung Motor, der andere bedient den Schalter. Bilder gibts leider keine davon, weil mit den Fettfingern die man dann bekommt keine Digicam bedient werden sollte, einen 3ten Mann haten wir leider nicht. Wenn der Zug nicht mehr im Motor greift, muß man den Zug kraft-, aber gefühlvoll durch die Führung ziehen. Kann stellenweise etwas klemmen!

Hier aber mal ein Blick auf den intakten, mit Rostlöser behandelten Zug. Man sieht gut die PVC und Teflonröllchen. Bei älteren Zügen sollte nan die Teflonröllchen auf Gratbildung untersuchen, speziell auf den ersten 20-30cm.

Noch ein Bild vom Zug:

Nachdem der Zug gecheckt und gereinigt undundund ist, kanns an den Einbau gehen.. den Dachhimmel durch ein paar Lappen schützen, ebenso den Rest der Karosse.
Der Zug wird aus Richtung Motor wieder so eingefädelt wie er raus kam. Richtigrum einbauen! Bevor man Ihn einbaut sollte man die "Gewindeseite" fetten, ebenso das Rohr in dem er läuft mit Fett zupampen.. Während einer den Zug hält, kann der andere auf dem Schweller stehend den Zug 10cm weise reinschieben und immer gleich fetten. Was zuviel an Fett dran ist, legt sich auf den Lappen auf den Dachhimmel.. Nicht zuweit einfetten, sonst hat man keine Gewalt mehr, wenn der Zug um die Ecken muß und dort hakt.. Wenn der Zug am Motor ist, Motor kurz anlaufen lassen..

Nun gehts an die Dachhaut: sauberes Plätzchen suchen und das Dach auf den Kopf werfen, äh legen. Rundrum mit Politur die Kanten putzen, man kommt dort nur selten bisgarnicht hin.
Das Gummi auf der Oberseite hinten mit Silikonpray oder Gummipflege behandeln, oder ganz austauschen.
Die Gleitsteine mit Nitro o.ä. säubern.. auch die Oberseite und die Unterseite säubern! Die Filzsteine vom Dreck befreien, ein hauch Fett schadet dort nicht, die Gleitsteine sollte man gut einschmieren...

Leider fehlen die Bilder auf denen man sieht was am Auto jetzt noch alles eingefettet werden muß.. Aber bei einem Dach was regelmäßig benutzt wurde sieht man das ja. An diesem Dach sah man nix, wurde auch nie benutzt. Auf jeden Fall sollte man kein Öl nehmen.. Die Gegenlager der Gleitsteine sind die Chromleisten die noch im Dach sitzen, direkt daneben liegen die Ärmchen für den Windabweiser.. Die Windabweiserärmchen und deren Lagerung verdienen auch ein Gramm Fett.

Dann gehts Rückwärts an den Einbau des Daches: alle Schienen reinbauen, Dachhaut einsetzen, Halterung für den Zug einhängen und anschrauben, dann vorsicthig mehrmal hin und her fahren, ggfls nachfetten. Wenn das Dach dann einwandfrei läuft und man den Schalter vom Schiebedach mit den Fettfingern schon versaut hat putzt man a) den schalter und macht b) die Finger sauber, denn jetzt kommt der Dachhimmel wieder rein! Die Klammern vom Himmel werden einfach hochgedrückt, aufpassen, daß das Schiebedach nicht an das restliche Dach knallt, sonst hat man Macken im Lack!
Und so sieht das fertig aus:

Arbeitszeit für 2 Personen mit Schrauberfahrung in einer gescheiten Werkstatt ca 2-3 Stunden, je nach Bierkonsum und Hunger...


Gruß, Wolfi